Albert Pesso (1929-2016) und seine Frau Diane Boyden-Pesso (1929-2016) sind die Begründer von
PESSO BOYDEN SYSTEM PSYCHOMOTOR (PBSP) –
bei uns als PESSO-Therapie
oder auch PESSO-Psychotherapie bekannt
Diese Therapiemethode hilft, traumatische Erlebnisse und ungelöste emotionale Konflikte durch erlebnisorientierte Methoden zu verarbeiten. Zentral ist dabei in der Einzeltherapie die Arbeit mit Imagination und Körperwahrnehmung, um die Integration von neuen, heilenden Erfahrungen zu unterstützen.
Nach Albert PESSO und seiner Frau Diane sind es verschiedene Entwicklungs-bedürfnisse, die in unserer Kindheit erfüllt werden müssen (und zwar zur richtigen Zeit, von der richtigen Bezugsperson, in der richtigen Dosierung).
Bedürfnisse, die in der Kindheit/Jugend nicht befriedigt wurden, warten tief in uns verborgen darauf, endlich erfüllt zu werden. Oft erleben wir aber nicht nur Defizite sondern auch Verletzungen, die sich tief in unsere Seele einprägen und die uns noch im Erwachsenenalter behindern.
Ursprünglich wurde die Pesso-Therapie als Einzeltherapie im Rahmen einer Gruppe konzipiert, inzwischen wird sie auch im Einzelsetting angewandt.
Die Methode basiert auf der Annahme, dass jedes Menschenkind, wenn es auf die Welt kommt, schon das Wissen in sich trägt, was es für seine optimale Entwicklung und Entfaltung braucht. Erleben wir in unserer Kindheit jedoch negative Erfahrungen (gab es also keine Passform für unsere Bedürfnisse oder wurden unsere Grenzen überschritten), entstehen als Folge davon in uns Gefühle von Frustration, Resignation, Angst und/oder Aggression. Wir lernen – und das speichert sich als Grundüberzeugung in uns ab -, dass diese Bedürfnisse nicht in Ordnung sind. Oft spalten wir die damit verbundenen Gefühle ab und durch unsere eigene negative Erwartungshaltung verhindern wir, dass unsere Bedürfnisse befriedigt werden. Unsere Seele sucht dann immer weiter nach Erfüllung dieser unbeantworteten Bedürfnisse (z.B. bei der Freundin, dem Lehrer, der Therapeutin, dem Partner).
Die PESSO-Therapie basiert auf der Annahme, dass wir diese negativen Vorerfahrungen nicht löschen können, es aber möglich ist, die Defizite und Verletzungen durch szenische Re-Inszenierung (zurückprojiziert in die Zeit von damals) in befriedigender Weise emotional neu zu verarbeiten und anschließend durch heilende Gegenerfahrungen („Antidot“) zu ergänzen. Im Einzelsetting werden – vereinfacht beschrieben – statt Grupppenmitglieder Gegenstände in Rollen gewählt; die Therapeutin leiht diesen dann ihre Stimme und drückt aus, was “Ideale Eltern” an dieser Stelle gesagt hätten.
Kernstück der PESSO-Therapie ist, dass sie nicht beim Wiedererleben alter negativer Erfahrungen stehen bleibt oder sich mit dem kognitiven Erkennen der fehlgelaufenen Entwicklung zufrieden gibt. Therapeut*in und Klient*in versuchen, in einem gemeinsamen Suchprozess genau die positive Erfahrung, die damals in der Kindheit gefehlt hat, zu kreieren, so dass eine neue „heilende“ Erfahrung und neue innere Bilder erschaffen werden.